…Magerrasen können entweder gemäht oder beweidet sein: gemeinsam sind ihnen, wie schon der Name sagt, ihre ausgesprochen nährstoffarmen, mageren Böden. Diese können sowohl auf Kalk, wie im Schlichemtal und der Schwäbischen Alb, als auch auf sauren Böden, wie z.B. im Schwarzwald, vorkommen.
Magerrasen nehmen heute im Schlichemtal nur noch einen Bruchteil ihrer früheren Flächen ein, als noch weite Gebiete des Südhanges als Schafweide genutzt wurden, was bis in die 1950iger-Jahre der Fall war. Einzelne Wacholdersträucher mitten im umgebenden Wald zeugen davon, dass sich auch hier früher Magerrasen befunden haben.
Die verbliebenen Flächen liegen im Bereich der Steinethalde und in den Gewannen „Geißrücken“ und „Maurensteig“. Mit ihrem Tier- und Pflanzenreichtum stellen sie besonders schöne und überaus schützenswerte Lebensräume der kleinbäuerlichen Kulturlandschaft dar, die es unbedingt zu erhalten gilt!
Ihre Entstehung begann bereits während der Jungsteinzeit vor vielen tausend Jahren, als die ersten sesshaft lebenden Menschen waldfreie Bereiche schufen, um Weidemöglichkeiten für ihr Vieh zu schaffen. Vermutlich enstanden diese Bereiche nicht nur durch Rodungen, auch das Vieh wurde zur Nahrungssuche in den Wald geschickt und sorgte so für starken Verbiss. Auf diesen Flächen konnten sich lichtliebende Pflanzen und Tiere ansiedeln, die ursprünglich aus den waldfreien Kältesteppen der Eiszeit bzw. aus mediterranen Gebieten stammten und in den zunehmend dunkleren und großflächigeren Wäldern nicht überdauern konnten, weswegen sie auf die vom Menschen geschaffenen waldfreien Lebensräume auswichen.
Sehr viel später (aber immer noch mehrere Jahrhunderte vor unserer Zeitrechnung) begannen die Kelten in der Eisenzeit, ihr Vieh und ihre Pferde im Winter mit Heu zu füttern. Auf diese Weise entstanden die ersten Mäh-Wiesen, die mit aus Eisen gefertigten Sensen geschnitten wurden.
Magerrasen sind heute stark bedroht. Sei es durch Düngung, durch Aufforstung oder einfach durch Nutzungsaufgabe (also Wegfall von Beweidung bzw. Mahd). Bei erhöhtem Nährstoffangebot durch Düngung werden die konkurrenzschwachen Arten der Magerrasen schnell von kräftigeren Arten überwachsen. Nutzungsaufgabe und Aufforstungen führen rasch zur Verdrängung durch mangelndes Lichtangebot.
Magerrasen sind daher heute besonders geschützt und dürfen nicht in Wirtschaftsgrünland umgewandelt werden. Um der drohenden Verbuschung entgegenzuwirken, ist eine regelmäßige Pflege und Offenhaltung z. B. durch Beweidung notwendig.
Durch ihre zottige Behaarung gut vor Verdunstung geschützt, siedelt sie bevorzugt auf warmen, basenreichen Standorten wie Magerrasen und lichten Kiefernwäldern. Düngung lässt sie schnell verschwinden.
Auch Wetterdistel genannt: Bei Regen schließen sich die silbrigen Hüllblätter und schützen so die innen liegenden Röhrenblüten.
Benötigt reich strukturierte Lbensräume. Er erbeutet Insekten, Mäuse und sogar Vögel, die zum Fressen oder als Vorrat auf Dornen gespießt werden.
Sie verbirgt ihren Nektar in einer langen Röhre, hier gelangt nur ein langer Schmetterlingsrüssel ans Ziel (= Tagfalterblume).
Die stacheligen Zweige werden vom Vieh nicht verbissen, daher bleibt er auf Schafweiden als charakteristischer Hingucker stehen. Im Schlichemtal findet man im Wald vereinzelte Wacholderbüsche, die anzeigen, dass hier früher eine Schafweide war.