Naturschutzgebiet Schlichemtal

Wasserwelten

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Fließgewässer und feuchte Hochstaudenfluren

Die Schlichem ist im Schutzgebiet noch weitgehend naturbelassen. Stark strömende Abschnitte wechseln sich ab mit ruhigen Flachwasserzonen. Das Ufer ist von Hochstauden gesäumt, also von mehrjährigen, hochwachsenden Blütenpflanzen wie z. B. Mädesüß. Diese Hochstauden stellen eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten dar, wenn die Wiesen ringsum gemäht werden.

Sorgenkind Bachmuschel

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Lebenszyklus der Bachmuschel

Die Bachmuschel lebt von Kleinstlebewesen, die sie aus dem Wasser filtriert. Früher weit verbreitet, ist sie heute vom Aussterben bedroht. Wegen ihrer komplizierten Entwicklung und ihrer Empfindlichkeit gegenüber Nitrat im Wasser ist eine Wiederansiedelung in der Schlichem bislang noch nicht gesichert.

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Die erwachsene Muschel lebt eingegraben im Boden des Gewässers. Sie ernährt sich von organischen Schwebeteilchen im Wasser.
Ein Weibchen kann mehere Hunderttausend Eier produzieren. Die sich daraus entwickelnden Larven (Glochidien) werden ins Wasser abgegeben. Einigen davon gelingt es, sich in den Kiemen von sog. Wirtsfischen festzusetzen, z. B. in Elritze, Stichling und Groppe. Nach 4 bis 6 Wochen lösen sich die herangewachsenen Jungmuscheln von ihren Wirten, sinken zu Boden und graben sich tief im Sediment ein. Dort entwickeln sie sich 2 bis 3 Jahre lang im Verborgenen.

Typische Arten der Gewässer:

Bachforelle
Bachforelle

Die "sesshafte" Bachforelle lebt im Fluss in einem festen Revier. Tagsüber verbirgt sie sich im schattigen Uferbereich. Sie ernährt sich von im Wasser vorbeitreibenden Insekten und deren Larven, von kleinen Fischen wie der Groppe sowie von Schnecken.

Groppe

Die Groppe kommt nur in sehr sauberen Gewässern vor, wo sie sich als schlechte Schwimmerin (ihr fehlt die Schwimmblase) vor allem am Boden aufhält. Ihre Färbung passt sich an den Untergrund an. Ihre Nahrung besteht aus Larven von Wasserinsekten, Kleinkrebsen, Pflanzenteilen oder Laich von Forellen.

Prachtlibelle

Die Männchen der Blauflügel-Prachtlibelle sind mit ihren schillernden Flügeln nicht zu übersehen. Die braun gefärbten Weibchen legen ihre Eier in lebendes Pflanzenmaterial in Fließgewässern ab. Ihre Nahrung (Insekten) erbeuten sie im Flug.

Eisvogel

Brütet in Erdhöhlen an Ufer- abbrüchen. Fängt Fische mit einem pfeilschnellen Köpfer ins Wasser. Dafür benötigt er klares Wasser mit ausreichend Sichttiefe.

Wasseramsel

Stürzt sich unermüdlich in die Fluten, wo sie unter Wasser nach Kleinkrebsen und Insektenlarven sucht, indem sie mit ihrem Schnabel kleine Steinchen umdreht.

Mädesüß

Wächst entlang von Wassergräben und Bächen, solange deren Ufer nicht bis an die Kante gemäht werden. Die von Juni bis Juli blühende Planze ist eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten, wenn ringsum viele Wiesen kurzgeschnitten sind.