… ist leider selten geworden. Im Schlichemtal kann man ihn noch auf einigen Wiesen der Talaue genießen, die im Frühling und Sommer in voller Schönheit dastehen.
Diese der Heugewinnung dienenden Flächen verdanken wir – wie die Magerrasen – der menschlichen Nutzung. Sie wachsen auf nährstoffreicheren und meist feuchteren Böden als die Magerrasen und liefern einen höheren Ertrag. Entwickelt haben sie sich einige Jahrhunderte v. Chr. zu Beginn der Eisenzeit, als die Menschen in den kühleren Regionen Europas dazu übergingen, für den Winter Heuvorräte für ihr Vieh und für ihre Pferde anzulegen. Möglich wurde dies durch die Herstellung eiserner Sensenblätter – die vorher verwendete Bronze war für diese Zwecke zu weich.
Traditionell wurden die Heuwiesen meist zweimal jährlich gemäht: Die erste Mahd erfolgte im Juni und ergab eher grobstängeliges Heu. 6 bis 8 Wochen später wurde das sog. Öhmd (auch Grummet genannt) gemäht, das deutlich feiner und blattreicher ist als Heu.
Im Mittelalter wurde im zeitigen Frühjahr und im Herbst zusätzlich auch beweidet, was auf einigen Flächen heute noch so betrieben wird. Derartig traditionell und schonend bewirtschaftete Wiesen sind besonders kräuterreich und ohne die heute vielfach verbreitete Gräserdominanz, die auf modernem Wirtschaftsgrünland zu besichtigen ist.
Intensiv bewirtschaftete Wiesen werden häufig gedüngt und gemäht, um möglichst viel Pflanzenmasse zu produzieren. Viele Kräuter werden dabei von wenigen, besonders wüchsigen Pflanzen wie Löwenzahn und von Gräsern verdrängt. Mit den Kräutern verschwinden nicht nur die vielfältige Farbenpracht, sondern auch viele Tierarten wie Insekten und Vögel.
Ihre duftenden Blüten werden von vielen Insekten besucht, hier von Ochsenauge (braun) und Goldener Acht.
Die gut zugängliche Blüten sind eine wichtige Futterquelle für kurzrüsselige Insekten wie Bienen und Schwebfligen.
Wächst in den feuchteren Ausprägungen der Wiesen. Die Blüten sitzen eng beieinander und sind auf Kelchblätter reduziert, die eigentlichen Blütenblätter fehlen.
In den trockeneren Wiesen-Abschnitten wächst der Salbei. Seine Blüten verfügen über einen besonderen Hebelmechanismus zur Bestäubung.
Wächst in den feuchteren und nährstoffreicheren Wiesenbereichen. Kann stattliche 170 cm Höhe erreichen und ist für Insekten eine wichtige Nektar- und Pollenpflanze.